Ergebnisse der ersten Wettbewerbsphase

Die Bürgerwerkstätten, die neun Fachgespräche und die Auswertung von über 100 Fragebögen und 35 Interviews der Phase 1 des Wettbewerbs „Zukunftsstadt 2030+“ ergaben – stark zusammengefasst – folgende Ergebnisse:

Bei den Beteiligten besteht ein hoher Grad an Identifikation mit dem jeweiligen Wohnort im Amtsbereich, aber auch mit Gransee im Sinne einer Region.

Die Einwohner sind grundsätzlich zufrieden mit den Angeboten von Stadt und Region (Wohnangebote, Grundstückspreise, enger Bezug zur natürlichen Umwelt, Betreuungs- und Schulangebote, ärztliche Versorgung und Krankenhaus, Bürgernähe der Verwaltung, soziales Leben, Vereine, Sport, Internetversorgung usw.).

Die geografische Lage zum Berliner Raum (nah genug, um ihn zu erreichen, aber weit genug, um die regionale Eigenständigkeit zu bewahren) und die gute Erreichbarkeit von Gransee werden als Standortvorteil für viele Lebensbereiche und als Grundlage künftiger Entwicklungen gesehen (Stabilisierung der Bevölkerungszahl, Zuzug aus der Stadt, Stabilisierung und Ausbau als Schulstandort, Verbleib und Ansiedlung von Betrieben, Einpendeln von Beschäftigten usw.).

Kritisch werden das begrenzte örtliche Angebot an Arbeitsplätzen und damit verbunden der Wegzug des Nachwuchses, zu wenige Angebote für altersgerechtes Wohnen und kaum moderne Sportangebote gesehen. Ein fehlendes Bürgerzentrum mit Kulturangeboten und die abends und am Wochenende wenig belebte Atmosphäre der Altstadt, bedingt auch durch die kaum ausgeprägte Gastronomie, werden ebenfalls als Defizite genannt. Die bisherige Fokussierung der touristischen Aktivitäten auf Meseberg und den Stechlinsee soll durch verbesserte Nutzung des touristischen Potenzials der Altstadt von Gransee erweitert werden.

Es besteht ein großes Interesse bei den Beteiligten und Befragten, mitzureden und mitzugestalten. Gegenüber neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern (Zuziehende, Geflüchtete) überwiegt Offenheit, die örtliche Flüchtlingsinitiative hat guten Rückhalt, doch es gibt auch Vorbehalte gegenüber neuen Mitbürgern aus Asien und Afrika. Das seit vielen Jahren praktizierte ausgeglichene und faire Miteinander der Kernstadt auf der einen und der Dörfer auf der anderen Seite wird geschätzt und soll fortgeführt werden („Gemeinsam Gransee“).

Wie sich auch schon in anderen Verfahren („Wo(hl)fühlen in Gransee“, Integriertes Stadtentwicklungskonzept) angedeutet hatte, kam bei den unterschiedlichsten Gesprächen im Rahmen der Prozesse des Projekts „Zukunftsstadt Gransee 2030+“ immer wieder das Erstaunen und die Überraschung über die Vielfalt der eigenen Region zum Vorschein, die sich zum übergreifenden Zukunftsthema verdichteten:

Wer hätte gedacht, was für Angebote und Initiativen es hier so alles gibt!
Wer hätte gedacht, wer hier in meiner Nachbarschaft so alles lebt!
Wer hätte gedacht, wobei man hier so alles mitmachen kann!